Ameisenhügel – Was die Nestform über die Anzahl Bewohner verrät

Hügel der Gebirgswaldameise (Formica lugubris/paralugubris) mit kegliger Nestform. Lenk, Kanton Bern. CC BY-SA 4.0 Basil Minder.

Die Hügel der Waldameisen sind unterschiedlich geformt. Manche sind flach, andere rundlich oder fast keglig. Neue Ergebnisse zeigen, dass die Nestform mit der Anzahl Individuen zusammenhängen könnte. Je kegliger der Haufen, desto mehr Tiere bewohnen ihn.

Zu diesem Ergebnis gelangte eine Untersuchung, die 2019 von zwei Bachelorstudenten der Universität Bern durchgeführt wurde. An einem Steilhang in der Lenk (Region Bettelberg, Kanton Bern) untersuchten Basil Minder und Dominik Hirsbrunner die Verteilung von Ameisenhaufen. Ihr Augenmerk lag auf deren Abhängigkeit von Umweltfaktoren wie Bewaldung, Geländestruktur oder Höhenlage. Dafür hatten sie den Standort und die Grösse der Nester notiert. Mithilfe einer speziellen Formel, welche nur die Fläche des Nests berücksichtigt, konnte schliesslich auch die Anzahl der Individuen pro Nest berechnet werden.

Waldameisenhügel, runde Form, Lenk BE, CC BY-SA 4.0 Basil Minder
Der Hügel dieser Gebirgswaldameise (Formica lugubris/paralugubris) hat mit eine runde Nestform. CC BY-SA 4.0 Basil Minder.

Interessanterweise hing die Anzahl Individuen von der Nestform ab. Je kegliger die Form der Hügels, desto höher die Anzahl. Bei runden und flachen Nestern war die durchschnittliche Anzahl Ameisen deutlich geringer.

Die Bachelorarbeit kann hier im Original eingesehen werden.

2 Kommentare

  1. In der Nähe meines Wohnhauses in der Steiermark, gibt es ein Waldgebiet wo auf einer Fläche von ca 100x100M ungefähr bis zu 100 Ameisenhügel stehen. Warum gibt es auf so einer kleinen Waldfläche so eine hohe Konzentration von Hügeln? Gibt es dazu eine Erklärung?
    Mit freundlichen Grüßen
    Heinz Holzheu

    • Besten Dank für Ihr Interesse. Bei einer so hohen Hügeldichte handelt es sich bei dieser Waldameise höchstwahrscheinlich um eine Art, die mehrere Könniginnen in einem Nest hat (polygyn ist). Diese Arten bauen oft mehrere Nester (sind polydom) und bilden kleinere bis grössere Kolonien. Falls Sie in einer mittleren bis hohen Höhenlage wohnen, tippe ich bei dieser Nestdichte auf eine der Gebirgswaldameisen, auf die Art Formica paralugubris.

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