Ameisen, darunter auch die Waldameisen, gehören neben Bienen und Schmetterlingen zu den bekanntesten Insekten überhaupt. Obwohl alle wissen, was Ameisen sind, ist trotzdem vieles über ihr Leben noch unbekannt und nicht erforscht.
Die Familie Ameisen
Die Familie der Ameisen (Formicidae) teilt sich in vier Unterfamilien auf: Erstens die Knotenameisen (Myrmicinae), zweitens die Urameisen (Ponerinae), drittens die Drüsenameisen (Dolichoderinae) und letztenendes die Schuppenameisen (Formicinae).
Die Unterfamilie Schuppenameisen
Der Körper der Ameisen ist stets dreigeteilt in Kopf, Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen). Auf dem Kopf befinden sich ein Paar Fühler, anders gesagt Antennen und zwei grosse Komplexaugen. An der Brust sind drei Beinpaare befestigt und die Geschlechtstiere tragen zusätzlich zwei Paar Flügel. Typisch für die Schuppenameisen ist das spitz zulaufende «Stielchen» (Petiolus) zwischen Brust und Hinterleib.
Die Gattung Waldameisen
Die Gattung der Waldameisen (Formica) wird in vier Untergattungen aufgeteilt. Doch alle können sie mehr oder weniger grosse, hügelförmige Nester aus Erde, Splitt und Pflanzenteilchen bauen. Die grossen, charakteristischen Hügelnester aus Pflanzenmaterial finden wir jedoch nur bei den Waldameisen im engeren Sinne (Formica sensu stricto).
Die Waldameisen im engeren Sinne (Formica sensu stricto) weisen einen zweifarbigen, anders gesagt einen dunkelbraun und orangerot gefärbten Körper auf. Der Hinterleib ist dunkelbraun. Die rot-orange Brust kann auf der Oberseite einen braunen Fleck aufweisen. Der Kopf ist einerseits dunkelbraun auf der Oberseite und weist andererseits an den Wangen rot-orange Partien auf.
Hügelbildende Rote Waldameisen
Alle Hügelbildenden Roten Waldameisen sind geschützt. Daher sollten ihre Hügel nicht zerstört werden. Darüber hinaus dürfen nicht ohne Genehmigung gesammelt werden.
In der Schweiz zählen folgende acht Arten dazu:
- Formica aquilonia Yarrow, 1955 (Schwachbeborstete Gebirgswaldameise; bisher nur im Kanton Graubünden)
- Formica helvetica Seifert, 2021 (noch kein deutscher Name; bisher nur im Kanton Graubünden)
- Formica lugubris Zetterstedt, 1838 (Starkbeborstete Gebirgswaldameise)
- Formica paralugubris Seifert, 1996 (kein deutscher Name)
- Formica polyctena Förster, 1850 (Kahlrückige Waldameise)
- Formica pratensis Retzius, 1783 (Wiesenameise)
- Formica rufa Linnaeus, 1761 (Rote Waldameise)
- Formica truncorum Fabricius, 1804 (Strunkameise)
Die einzelnen Arten dieser Gruppe sind schwierig zu bestimmen. Denn sie sind klein und variieren in Aussehen und Grösse erheblich. Zur Bestimmung benötigt man ein Stereo-Mikroskop mit einer 40-fachen Vergrösserung. Insbesondere bei den beiden Arten Formica lugubris und F. paralugubris überlappen sich die Merkmale. Dasselbe gilt für F. aquilonia und die erst kürzlich beschriebene F. helvetica. Sie können deshalb nur mit genetischen Analysen sicher bestimmt werden.